Wie aus exklusiv inklusiv wurde …

 

Vom Ursprung in Son Servera …

Ab 2005 arbeitete ich als freiberufliche Mitarbeiterin für den Landesverband der Lebenshilfe NRW als Hausleitung und Reisekoordinatorin der damaligen Finca Son Servera, auf der wir 9 wundervolle, unvergessliche Jahre und tolle Gäste des Reisebereichs „Schöne Zeiten“ begrüßen durften.

Das Reiseangebot für Menschen mit Behinderung zur Finca Son Servera wurde stets sehr gut angenommen und so stellte sich 2013 die Frage, ob und wie wir unser Angebot erweitern können.

Fassade des Gruppenhaus 1 im Rohbau
Verputzen der neuen Fensteröffnungen Gruppenhaus 1
Rückansicht Finca Haus für 22 Personen im Ausbau
Terrassentüren im Ausbau der Finca Haus 1
Mauer als Terrassenabschluss für Haus 2
Rückansicht des Haupthauses vor der Sanierung
Alte Bilder vom Haupthaus vor der Sanierung
Stahlträger als Grundlage für das neue Stockwerk
Blick auf das alte Innenleben des Haupthauses
Abriss der alten Innenstukturen um Platz für Neues zu schaffen
Komplett entkernt und in Vorbereitung für den Innenausbau
Estrich als Grundlage für schöne Fliesen im großen Haus
Ausbau Pool Haus für 11 Personen vor dem Betonieren
Pool von Gruppenhaus 2 gefliest und verfugt
Gosti auf dem Mini-Bagger
Ehemaliger Treppenaufgang, heute barrierefreie Rampe
Blick vom Garten auf Haus 1 im Umbau
Blick vom heutigen Büro auf Haus 2 im Bau
Außenansicht großes Gruppenhaus mit Übergang im Umbau
Außenansicht Haus 2 im Bau

Nach unendlichen Besichtigungen von kleinen Hotels, Finca-Hotels und größeren Anwesen war die Ausbeute realistischer Angebote, die in unseren Budgetrahmen passten, eher enttäuschend.

 

An einem wunderschönen Sonntagmorgen im Februar auf unserer Lieblingshundestrecke ist mir aufgefallen, dass an einem endlos langen Grundstück die Mauern hergerichtet wurden, die Ranken entfernt und der Blick auf eine alte, verfallene Finca im Dornröschenschlaf freigeworden war.

 

Wer mich kennt, weiß, ich neige manchmal zu großen Träumen und so hatte mein Mann auch nur gelächelt, als ich ihm sagte: „Schau, die Finca dort wird irgendwann meine.“.

… zur ersten Begegnung mit Agustín

Am frühen nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg und hielt Ausschau nach den Bauarbeitern, die an den Außenmauern arbeiteten und fragte sie, wem die Finca gehöre.

Abriss der alten Innenstukturen um Platz für Neues zu schaffen
Blick auf das alte Innenleben des Haupthauses
Frontansicht Finca Haus 1 und 2 im Umbau
Fassade des Gruppenhaus 1 im Rohbau
Verputzen der neuen Fensteröffnungen Gruppenhaus 1
Rückansicht Finca Haus für 22 Personen im Ausbau
Terrassentüren im Ausbau der Finca Haus 1
Mauer als Terrassenabschluss für Haus 2
Rückansicht des Haupthauses vor der Sanierung
Alte Bilder vom Haupthaus vor der Sanierung
Stahlträger als Grundlage für das neue Stockwerk
Komplett entkernt und in Vorbereitung für den Innenausbau
Estrich als Grundlage für schöne Fliesen im großen Haus
Ausbau Pool Haus für 11 Personen vor dem Betonieren
Pool von Gruppenhaus 2 gefliest und verfugt
Ehemaliger Treppenaufgang, heute barrierefreie Rampe
Blick vom Garten auf Haus 1 im Umbau
Blick vom heutigen Büro auf Haus 2 im Bau
Außenansicht großes Gruppenhaus mit Übergang im Umbau
Außenansicht Haus 2 im Bau

Ein älterer, brummelig aussehender Mallorquiner antwortete mir, dass die Finca ihm gehöre und dort ein Agroturismus entstehen soll. Ich strahlte ihn an und sagte: „Das trifft sich ja wunderbar – genau sowas suchen wir!“. Er ließ sich kurzerhand überreden, mir die Finca zu zeigen.

 

Wie schon von Weitem zu erahnen war, handelte es sich um ein sehr verfallenes Anwesen. Dornröschenschlaf trifft es sehr gut, denn unzählige Ranken wucherten vom Garten bis in das Gebäude hinein, Unrat und Taubenkot soweit das Auge reichte. Hier hatte außer den Ratten, Mäusen und sonstigem Getier schon länger keiner mehr gelebt! Aber das alte Gemäuer strahlte eine unheimlich kraftvolle Energie aus.

 

Ich war von der ersten Sekunde an schockverliebt und konnte mir schon vorstellen, wie es einmal aussehen wird.

Frontansicht Finca Haus 1 und 2 im Umbau
Fassade des Gruppenhaus 1 im Rohbau
Verputzen der neuen Fensteröffnungen Gruppenhaus 1
Rückansicht Finca Haus für 22 Personen im Ausbau
Terrassentüren im Ausbau der Finca Haus 1
Mauer als Terrassenabschluss für Haus 2
Alte Bilder vom Haupthaus vor der Sanierung
Stahlträger als Grundlage für das neue Stockwerk
Blick auf das alte Innenleben des Haupthauses
Abriss der alten Innenstukturen um Platz für Neues zu schaffen
Komplett entkernt und in Vorbereitung für den Innenausbau
Estrich als Grundlage für schöne Fliesen im großen Haus
Ausbau Pool Haus für 11 Personen vor dem Betonieren
Pool von Gruppenhaus 2 gefliest und verfugt
Gosti auf dem Mini-Bagger
Ehemaliger Treppenaufgang, heute barrierefreie Rampe
Blick vom Garten auf Haus 1 im Umbau
Blick vom heutigen Büro auf Haus 2 im Bau
Außenansicht großes Gruppenhaus mit Übergang im Umbau
Außenansicht Haus 2 im Bau

 

Agustín, so heißt der Besitzer der Finca, hat mir alles mit Begeisterung gezeigt und erzählt, wie toll es sein wird, wenn sein Projekt – der Bau einer exklusiven Ferienanlage -verwirklicht ist.

Da hatten wir mein erstes Problem, meine Vorstellung war INklusiv, seine EXklusiv – nur zwei Buchstaben die geändert werden musste – eigentlich keine so große Herausforderung.

Mit Geduld und Überzeugungsarbeit …

Can Agustin Ursprungszustand
Setzen der neuen Beetumrandung
Can Agustin im Ursprungszustand
Innen Rohbau
Can Agustin Haus 1 Rückansicht
Can Agustin im Umbau

Also erzählte ich Agustín mit ebenso großer Begeisterung von unserem Projekt, von dem Verein für den ich arbeite und unseren besonderen Gästen und fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, anstatt die Finca selbst zu betreiben, das komplette Anwesen zu vermieten. Daraufhin sagte er: „Alles ist möglich, es ist immer nur eine Frage des Preises“.

 

Bei seiner Preisvorstellung bekam ich kurzzeitig Schnappatmung und wurde blass!! Agustin hat über meine Reaktion herzhaft gelacht. Er schien sich köstlich zu amüsieren.

Heute weiß ich, dass Agustín grundsätzlich alles sehr teuer anbietet und ebenso exzessiv versucht, die Preise zu drücken, wenn er selbst etwas kaufen möchte – im Verhandeln von Preisen kann man von ihm wirklich sehr viel lernen.

 

Fortan besuchte ich die Finca täglich und stand morgens um 8:00 Uhr zusammen mit den Bauarbeitern auf der Matte, um Agustín täglich von meinem Projekt zu erzählen.

Can Agustin Ursprungszustand
Setzen der neuen Beetumrandung
Can Agustin im Ursprungszustand
Außen im Abriss
Can Agustin Haus 1 Rückansicht
Can Agustin im Umbau

Ab der zweiten Woche fingen alle an zu schmunzeln und nannten mich „la rubia pesada / die nervige Blondine“. Eine weitere Woche später war ich überzeugt, dass Agustín nicht von meinem Projekt zu überzeugen ist, habe mich von ihm verabschiedet und ihm viel Erfolg gewünscht. Natürlich nicht, ohne meine Visitenkarte zu hinterlassen.

 

Drei Tage später rief er an und wollte sich unsere alte Finca Son Servera einmal anschauen. Wir vereinbarten kurzfristig einen Termin und gemeinsam mit der damaligen Gruppe der Lebenshilfe NRW haben wir Agustín die Finca gezeigt.

Die Herzlichkeit und gute Stimmung bei unserer Gruppe war sicher der ausschlaggebende Moment, denn von dort an war er begeistert von der Idee und zum Ende der Besichtigung sagte er: „Dann werden wir das jetzt mal beginnen.

 

Er wollte genau wissen, was wir für unsere Gruppen brauchen – welche Besonderheiten und Details.

… zu einer grandiosen Kernsanierung

Frontansicht Finca Haus 1 und 2 im Umbau
Fassade des Gruppenhaus 1 im Rohbau
Verputzen der neuen Fensteröffnungen Gruppenhaus 1
Rückansicht Finca Haus für 22 Personen im Ausbau
Terrassentüren im Ausbau der Finca Haus 1
Rückansicht des Haupthauses vor der Sanierung
Alte Bilder vom Haupthaus vor der Sanierung
Stahlträger als Grundlage für das neue Stockwerk
Blick auf das alte Innenleben des Haupthauses
Abriss der alten Innenstukturen um Platz für Neues zu schaffen
Komplett entkernt und in Vorbereitung für den Innenausbau
Estrich als Grundlage für schöne Fliesen im großen Haus
Ausbau Pool Haus für 11 Personen vor dem Betonieren
Pool von Gruppenhaus 2 gefliest und verfugt
Gosti auf dem Mini-Bagger
Ehemaliger Treppenaufgang, heute barrierefreie Rampe
Blick vom Garten auf Haus 1 im Umbau
Blick vom heutigen Büro auf Haus 2 im Bau
Außenansicht großes Gruppenhaus mit Übergang im Umbau
Außenansicht Haus 2 im Bau

Nur wenige Tage später ließ er bereits Taten folgen und begann mit der Kernsanierung. Die nächste kleine Hürde war der damalige Geschäftsführer des Landesverbands der Lebenshilfe NRW, Hans Jürgen Wagner, denn der wusste noch gar nichts von dem neuen Projekt.

Nach den ersten Fotos und Infos über die Möglichkeiten auf der riesigen Anlage war Herr Wagner ebenso begeistert und schon mit einem Bein im Flugzeug und auf dem Weg nach Mallorca.

 

Die letzte heikle Hürde, die Mietpreisverhandlungen, wurden auch relativ schnell zur beiderseitigen Zufriedenheit gelöst.

 

Von da an ging es in schnellen Schritten voran – die mit Abstand schnellste Baustelle der Insel wurde innerhalb von 13 Monaten beendet und eine große Eröffnungsfeier mit fast allen Vorstandsmitgliedern der LEBENSHILFE konnte im März 2014 gefeiert werden.

Frontansicht Finca Haus 1 und 2 im Umbau
Fassade des Gruppenhaus 1 im Rohbau
Verputzen der neuen Fensteröffnungen Gruppenhaus 1
Rückansicht Finca Haus für 22 Personen im Ausbau
Terrassentüren im Ausbau der Finca Haus 1
Mauer als Terrassenabschluss für Haus 2
Rückansicht des Haupthauses vor der Sanierung
Alte Bilder vom Haupthaus vor der Sanierung
Stahlträger als Grundlage für das neue Stockwerk
Blick auf das alte Innenleben des Haupthauses
Abriss der alten Innenstukturen um Platz für Neues zu schaffen
Komplett entkernt und in Vorbereitung für den Innenausbau
Estrich als Grundlage für schöne Fliesen im großen Haus
Ausbau Pool Haus für 11 Personen vor dem Betonieren
Pool von Gruppenhaus 2 gefliest und verfugt
Gosti auf dem Mini-Bagger
Ehemaliger Treppenaufgang, heute barrierefreie Rampe
Blick vom Garten auf Haus 1 im Umbau
Blick vom heutigen Büro auf Haus 2 im Bau
Außenansicht Haus 2 im Bau

 

Im April 2014 kamen die ersten Gruppen der Lebenshilfen und die Finca wurde mit Begeisterung angenommen.

 

Durch das Insolvenzverfahren  der Lebenshilfe Bildung 2017, zu der auch der Reisebereich und die Finca Can Agustin gehörte, brach eine nicht ganz so schöne Zeit an.

Can Agustin – inklusive Ferienanlage, Familie und Team – für Menschen mit und ohne Behinderung

Außenansicht großes Gruppenhaus mit Übergang im Umbau
Frontansicht Finca Haus 1 und 2 im Umbau
Fassade des Gruppenhaus 1 im Rohbau
Verputzen der neuen Fensteröffnungen Gruppenhaus 1
Rückansicht Finca Haus für 22 Personen im Ausbau
Terrassentüren im Ausbau der Finca Haus 1
Mauer als Terrassenabschluss für Haus 2
Rückansicht des Haupthauses vor der Sanierung
Alte Bilder vom Haupthaus vor der Sanierung
Stahlträger als Grundlage für das neue Stockwerk
Blick auf das alte Innenleben des Haupthauses
Abriss der alten Innenstukturen um Platz für Neues zu schaffen
Komplett entkernt und in Vorbereitung für den Innenausbau
Estrich als Grundlage für schöne Fliesen im großen Haus
Ausbau Pool Haus für 11 Personen vor dem Betonieren
Pool von Gruppenhaus 2 gefliest und verfugt
Gosti auf dem Mini-Bagger
Ehemaliger Treppenaufgang, heute barrierefreie Rampe
Blick vom Garten auf Haus 1 im Umbau
Blick vom heutigen Büro auf Haus 2 im Bau
Außenansicht Haus 2 im Bau

Nach ein paar Monaten entschloss sich dann der Landesverband der Lebenshilfe dazu, die Finca aufzugeben und bot mir an, in den Mietvertrag einzusteigen. Seit diesem Moment betreibe ich mit meinem Mann Thomas zusammen die Finca Can Agustin als inklusive Ferienanlage für Menschen mit und ohne Behinderung.

 

Heute ist Agustín nicht nur unser Vermieter, sondern ein Freund, ein Familienmitglied, ein Partner bei unserem Projekt – und eine nicht wegzudenkende seelische und moralische Unterstützung in schwierigen Zeiten.

 

Auch wenn Corona uns den ein oder anderen Schrecken beschert hat, haben wir es nicht einen Moment bereut, die Finca damals übernommen zu haben.

 

Can Agustin ist unser Baby und wird wachsen und gedeihen und uns noch ganz wundervolle Momente und Erlebnisse schenken.